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Meine Dienstreise nach Bonn

Stefan Schmitz, CEO des Globalen Treuhandfonds für Nutzpflanzenvielfalt (GCDT , global crop diversity trust) hat Wort gehalten: Nach unserer gemeinsamen Veranstaltung „Ein Paris-Moment für den Artenschutz“ im Vorfeld von cop15 hat er mich eingeladen. Neben einer wunderbaren Tour durch den Bonner Nutzpflanzengarten mit dem Prof. Dr. Maximilian Weigend, Direktor des Botanischen Gartens in Bonn, schnupperte ich ein wenig Luft der alten Bonner Republik. Der GCDT wurde 2004 in Rom gegründet. 2013 ist er in die Räume des ehemaligen Bundestages nach Bonn umgezogen. Der GCDT sorgt dafür, dass die genetische Vielfalt unserer Nutzpflanzen gesammelt wird und erhalten bleibt sowie dafür, dass daraus klimaresiliente Züchtungen entstehen. Er trägt dazu bei, dass sich die Menschheit auch in Zukunft ernähren kann. Er ist auch unsere Lebensversicherung. Eine Unterstützung der Länder des globalen Südens ist hierbei besonders wichtig.

Ich staune nach den Gesprächen, dass der Bereich der sog. „Agro- Biodiversität“ innerhalb der Biodiversität bisweilen ein wenig stiefkindlich behandelt wird. Auch die Landwirtschaft setzt oft andere Prioritäten. Dabei ist Agro-Biodiversität ein wichtiger Schlüssel für unser Überleben und heute unbedingt eine Frage der Internationalen Zusammenarbeit und Entwicklung.

Das berühmteste Projekt des GCDT ist der Saatguttresor auf Spitzbergen, wo internationale Saatgutbanken das Saatgut der wichtigsten Nutzpflanzen vergleichbar mit einer Sicherungskopie einlagern können, dass die Biodiversität erhalten und die Nahrungsversorgung der Menschheit gesichert wird.

Danke an das gesamte Team des GCDT für den intensiven Tag und die spitzen Vorbereitung.

​​​​​​​Bonn ist noch immer Universitätsstadt und der Sitz vieler Institutionen des Bundes, darunter auch der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
In Bonn habe ich die Chance genutzt und das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) sowie das „Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel“ (Fonei) als Teil der BLE besucht.
Das LIB widmet sich der Erforschung der biologischen Vielfalt und der Veränderungen, die es dort gibt. Bei Tieren und Pflanzen gibt es ein Massensterben, welches wir besser verstehen müssen, um Lösungen zu erarbeiten, die unser Ökosystem mit seiner diversen Flora und Fauna erhalten. Ich traf mich mit Professor Dr. Christoph Scherber und wir sprachen über Mischfruchtanbau, Weidetiere, Netzwerke und die Vermittlung von Artenkenntnis als entscheidende Stellschrauben zur Erhaltung unserer Artenvielfalt.

Im BLE traf ich mich mit den Kolleg*innen des FONEI, dem „Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel“. Dort diskutieren Akteur*innen kritische Themen, offene fragen und Lösungsmöglichkeiten rund um nachhaltigere Eiweißfuttermittel. Wir sprachen unter anderem über eine direkte Förderung von Eiweißpflanzen. Hier gilt es dicke Bretter zu bohren. Als zuständige Berichterstatterin war mir die Möglichkeit zum Austausch mit den Expert*innen ein wichtiges Anliegen.

Auch das Treffen mit Frank Lenz, dem Abteilungsleiter des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und des Prüfdienstes war äußerst informativ.

Abschließend bleibt festzustellen, dass hier im BLE die Unterstützung für den Transformationsprozess, welcher neue Wege in der Landwirtschaft bestreitet, ausgesprochen hoch ist.